Am 27. März 2025 empfing der Espace Keeze 40 HR-Entscheidungsträger zur Vorstellung des Weißbuchs "Trajectoires Professionnelles", das aus einer Zusammenarbeit zwischen Capgemini Invent und Neobrain hervorgegangen ist. An diesem Vormittag wurden die tiefgreifenden Veränderungen, die derzeit die Arbeitswelt neu definieren, durch die Aussagen von vier HR-Führungskräften aus emblematischen Unternehmen beleuchtet.
Erfahrungsberichte, die die Zukunft gestalten
Anne Lebel, HR-Direktorin Capgemini Gruppe
Anne eröffnete die Diskussionen, indem sie die Vision einer integrierten Steuerung von Transformationen teilte. In ihrem Vortrag wurde insbesondere deutlich, wie es dem Konzern gelungen ist, fast 200.000 Mitarbeiter in den Grundlagen der generativen KI zu schulen und gleichzeitig ein ehrgeiziges Programm zur nachhaltigen Entwicklung umzusetzen. Dieser ganzheitliche Ansatz ist ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit, den technologischen, ökologischen und demografischen Wandel aufeinander abzustimmen.
Zu den konkreten Initiativen, die von Capgemini eingesetzt werden, gehören :
- Die Einführung eines GenAI Campus
- Die Entwicklung von virtuellen Assistenten für Manager
- Die Eröffnung neuer Delivery-Zentren in den Ländern des Südens
Mathilde Le Coz, HR Managerin bei Forvis Mazars
Mathilde ging dann detailliert auf den Wechsel des Organisationsmodells bei Forvis Mazars ein. Die skalierte Skills-based Organization bringt viele Veränderungen mit sich :
- Stellenbezeichnungen auf den Wert der eingebrachten "Expertise" ausrichten
- Überprüfung der Art und Weise, wie Kompetenzen bewertet werden, bis hin zur Zertifizierung von Soft Skills, falls erforderlich
- Überdenken der Bezahlung, um sie an den neuen Maßstab "Skills" anzupassen
Diese Organisationsform stärkt die Beschäftigungsfähigkeit und die Bereitschaft der Mitarbeiter, ihre Fähigkeiten zu erweitern.
Transformation in Aktion
Tiphaine Brisou Debeze, People Director bei Sage
Tiphaine teilte die ehrgeizige Strategie von Sage, die darauf abzielt, den Anteil der intern besetzten Stellen auf 60 % zu erhöhen. Diese Transformation stützt sich auf eine erneuerte Vision des Karriere-Managements, bei der jeder Mitarbeiter zum Akteur seiner Entwicklung wird. Die Einführung eines zweistufigen GEPP (Gestion des Emplois et des Parcours Professionnels) zeugt von diesem Willen, den Prozess zu strukturieren und gleichzeitig agil zu bleiben.
Elisabeth Gaumont, Direktorin für Beschäftigung und Kompetenzen bei Thales
Elisabeth schloss die Vorträge ab, indem sie die größte Herausforderung von Thales darstellte: die Weitergabe von Wissen in einem Kontext massiver Personalfluktuation zu gewährleisten. Angesichts des Ziels, bis 2030 100 000 neue Mitarbeiter einzustellen, entwickelt das Unternehmen einen ausgewogenen Ansatz zwischen technischer Expertise und Vielseitigkeit, der durch ein innovatives "Learning Company"-Programm unterstützt wird.
Die großen Trends, die sich herauskristallisieren
Aus der Konvergenz der Aussagen ergaben sich drei Haupttrends, die die Zukunft der beruflichen Laufbahnen prägen werden:
- Künstliche Intelligenz etabliert sich als Beschleuniger der Transformation, sofern das Gleichgewicht zwischen Automatisierung und menschlichem Urteilsvermögen gewahrt bleibt. Führende Unternehmen entwickeln innovative HR-Anwendungsfälle, während sie das Primat der menschlichen Interaktion bei kritischen Entscheidungen aufrechterhalten.
- Die Kompetenzrevolution verändert die Organisationen grundlegend. Der Übergang von einer Stellenlogik zu einem kompetenzbasierten Ansatz erfordert nicht nur neue Instrumente, sondern auch einen bedeutenden kulturellen Wandel. Die Zertifizierung und Monetarisierung von Kompetenzen tauchen als vielversprechende Hebel für das Engagement auf.
- Die Rolle des Managements verändert sich erheblich und markiert das Ende des "Eigentums an Talenten" zugunsten einer stärker kollaborativen Vision der Teamentwicklung. Manager werden zu Coaches, Ermöglichern der intergenerationellen Weitergabe und Architekten der beruflichen Laufbahnen.
Ausblick 2025-2026
Dieser Vormittag des Austauschs bestätigte, dass die Veränderung der beruflichen Laufbahnen eine wichtige strategische Herausforderung darstellt. Erfolgreich werden diejenigen Organisationen sein, die eine starke Mobilitätskultur, dynamische Instrumente für das Kompetenzmanagement und ein Umfeld, das kontinuierliches Lernen fördert, miteinander verbinden können.
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